EDEN SUCHT EDEN
Seit 1993 zeigt und produziert die überwiegend aus jüdischen
Künstlern bestehende Gruppe
MESHULASH aktuelle und sich stets in politische und
gesellschaftliche Zusammenhänge einbindende Ausstellungen, Kunstaktionen oder
Happenings.
Der Austausch mit einer Stadt, deren kosmopolitischer
Ausstrahlung in den 30er Jahren der Garaus gemacht wurde, die selbstbewusste
Anknüpfung an eine präsente, jüdische Kultur in Berlin sowie die Interpretation
von Kunst als Teil der Geschichte steht für sie im Mittelpunkt der
künstlerischen Auseinandersetzung.
Unterschiedliche kulturelle Prägungen sowie verschiedenste Medien – Malerei,
Installation, Fotografie, Collage, Comic, Skulptur – bilden den Hintergrund für
eine pluralistische Perspektive, mit der MESHULASH sich mit Mitteln der Kunst
innnerhalb der Gesellschaft positioniert.
Die aktuelle Ausstellung EDEN SUCHT EDEN thematisiert ein zeittypisches Moment
der Sucht nach dem 'Paradiesischen', dessen Vorstellung verführen, binden und
süchtig machen kann. EDEN kann so im Sinne des 'Garten Eden' die rauschhafte
Suche nach dem Glück sein, gleichzeitig ist 'Suche' aber im forschenden Sinne
gemeint: ein Anfang, ein Stück Erkenntnis, vor dem Bewusstsein liegend.
Mit diesem Leitmotiv bewaffnet, bewegt sich etwa Ronnie Golz'
drastisch-ironische Installation eines skizzierten Staates Israel, der von Milch
und Honig-Behältern eingegrenzt wird und einen fröhlich leuchtenden Lego-Tempel
birgt; Gabriel Heimlers Engel liegt unter einer Leiter, während Sigurd Wendlands
Figuren sich köstlich um die ikonografischen Embleme des Konsumglücks winden.
Salean Maiwalds Collagen spielen poetisch mit dem Tor zum Paradies, Norma
Drimmers Videoinstallation entlarvt den Begriff 'Paradies' als Konstrukt, als
eine gedankliche Baustelle, so wie Lisa Doveris Comic-Strip eine 'katholisch'
anmutende Kamerafahrt durch den Garten Eden zeigt. Schließlich zeigen die
poppigen Portraits von Anna Adam in ihrer Mitte eine technisch äußerst aufwändig
holografierte Figur, die im Überdruss der Reize buchstäblich 'zu schwimmen'
scheint.
Die hier zusammengerollt zu sehende Eden-Ikonographie von Gabriel Heimler
wird am Ausstellungsort auf eine Größe von 4 Metern ausgerollt.
MESHULASHs Kunst ist erfrischend, gerade durch die offensiven narrativen
Strategien der Arbeiten... und sieht sich so ganz bewusst als Gegensatz zum
hyper-ästhetisierten oder reduzierten Mainstream. (siehe auch Interview mit
Gabriel Heimler und Sigurd Wendland auf
www.berlin-art-info.de.
Im Stadtbad Oderberger Straße zeigen die sieben Künstlerinnen und Künstler
der Gruppe MESHULASH Arbeiten, die das Thema Paradies ausloten.
MESHULASH - EDEN SUCHT EDEN
Dauer der Ausstellung: 5.– 28. Mai
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 19h
Eintritt: 4 € / ermäßigt 2 €
Stadtbad Oderberger Straße
Oderberger Str. 57-59, 10435 Berlin
Es stellen aus:
Salean Maiwald
(Mischtechnik),
Anna Adam
(Malerei/Installation),
Gabriel Heimler
(Malerei/Installation),
Norma Drimmer,
(Video/Fotografie),
Sigurd Wendland
(Malerei),
Ronnie Golz (Installation) und
Lisa Doveri (Zeichnung/Comic).
Ansprechpartner
Gabriel Heimler:
aviva@txt.de
hagalil.com 14-05-06 |